Erste Neuigkeiten von Waymo One

Seit dem 5. Dezember 2018 fahren kommerzielle Robotertaxis durch Arizona. Wie läuft das?

Der weltweit erste Robotertaxidienst hat am 5. Dezember seinen Dienst aufgenommen. Waymo hat den Dienst gestartet und ihn auf den Namen Waymo One getauft. Inzwischen gibt es bereits erste Erfahrungsberichte.

Es war klar, dass der Dienst im kleinen Rahmen starten würde. So ist die App noch nicht für alle verfügbar und die Nutzenden des Dienstes, sind jene Testfahrenden, die das Konzept bisher erprobt haben. Bisher fuhren sie kostenlos und unterlagen einer Verschwiegenheitsklausel. Jetzt müssen sie zahlen, können aber auch frei darüber reden.

Die Fahrten können in vier Vororten von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona vorgenommen werden: Chandler, Tempe, Mesa und Gilbert. Dort ist man auch seit zwei Jahren zu Testzwecken unterwegs.

Eine viertelstündige Fahrt, in der man 4,8 Kilometer weit kam, kostet nunmehr 7,59 US-Dollar und liegt damit etwas über dem angedachten Preis von Lyft oder Uber. Diese kosten rund 30 US-Cents weniger. Der Kofferraum steht den Nutzenden nicht zur Verfügung, da darin die Rechenanlage steht.

Die Verfahrensweise zur Bezahlung orientiert sich ebenfalls an den Fahrdiensten. So muss man die App nutzen, eine Kreditkartennummer angeben und dann kann man auf dem Smartphone sehen, wo das Fahrzeuge sich gerade befindet und welchen Weg es zur gerufenen Position unternimmt. Die Strecke wird auch im Inneren angezeigt.

Die Fahrzeuge kommen aber dennoch noch mit Fahrenden des Wegs. Das soll der Sicherheit dienen, jedoch soll es sich um Profi-Fahrende handeln. Diese können aber nur eingreifen, wenn es einen Notfall gibt. Man will vorsichtig sein, gab der Chef von Waymo, John Krafcik, kürzlich bekannt.

Reuters hat ein solches Fahrzeug getestet und vergab nicht allzu viele positive Punkte. So soll die Fahrt recht langsam vonstattengegangen sein und es soll zuweilen ordentlich geruckelt haben. So stand ein Mann am Gehweg an einer Ampel und telefonierte. Die Person hatte nicht die Absicht, die Straße zu überqueren, doch das Auto blieb stehen.

Außerdem fahre man mit einem Schneckentempo über Geschwindigkeitsschwellen. Damit die Insassen über die Fahrt informiert bleiben, wird ein Spurwechsel angekündigt, was zuweilen ruckartig durchgeführt wurde. Andere Fahrmanöver verliefen dagegen recht angenehm, so Reuters, und die Überwachungsperson griff nie ein.

Gegenüber der Nachrichtenagentur wollte Waymo keine Angaben machen, wie viele der Fahrzeuge unterwegs sind oder wann die Fahrenden aus den Autos entfernt werden.

Reuters Analyse nach, will sich Waymo mit dem Vorpreschen den Markt sichern. Denn wenn die Fahrdienste erst mal Fuß gefasst haben, komme man kaum noch rein. Zwar habe das Autonome Fahren einen Aufmerksamkeitseffekt, der sich aber auch bald verflüchtigen könnte.

Nach Ansicht von Klaus Fröhlich von BMW kann Waymo nicht warten, sonst werden sie überholt. BMW will 2021 über Level 3 Fahrzeuge verfügen. Die Waymo Fahrzeuge von Fiat-Chrysler verfügen jetzt schon über Level 4.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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