Erkennung des Fußverkehrs bei Nacht

Erkennung des Fußverkehrs bei Nacht
Fords Fussgaengerschutzsystem

Eine Studie der AAA (American Automobile Association) zeigt Probleme bei der Erkennung des Fußverkehrs in Bezug auf die Autonome Notbremsung auf.

Die Erkennung des Fußverkehrs funktioniert nicht immer gleich, das ist das Ergebnis einer Überprüfung durch die AAA. Der Autoverband prüfte Autonome Notbremssysteme mit Fußverkehr-Erkennung.

Fords Fussgaengerschutzsystem

Fords Fussgängerschutzsystem

Die Autonome Notbremse wird oftmals in Kombination mit der Erkennung von Zufußgehenden angeboten, zuweilen auch mit anderen Systemen. Die Erwartung der Menschen ist, dass diese Systeme zuverlässig funktionieren. Doch dem ist nicht so.

Anhand von vier modernen Fahrzeugen hat die AAA die Systemfunktionalität überprüft und kommt zu dem Schluss, dass die Systeme bei Nacht fast gar nicht greifen. Tagsüber sind die Ergebnisse uneinheitlich. Bei den Fahrzeugen handelte es sich um den Chevrolet Malibu, den Honda Accord, den Tesla Model 3 und den Toyota Camry.

Die Tests implizierten Geschwindigkeiten von 30 Stundenkilometern und 60 Stundenkilometer, sowohl nachts als auch tagsüber. Die Szenarien sahen vor, dass ein Kind zwischen geparkten Autos hervorsprang oder eine Person über einen Zebrastreifen ging. Des Weiteren testete man das Abbiegen, wo ein Zebrastreifen war und Fußverkehr, den das Auto nur von hinten sah.

Die besten Ergebnisse gab es, wenn der Zebrastreifen vor dem Auto war und es mit einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer fuhr. Hier hätte man eine Kollision zu 40 Prozent vermeiden können. Bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern konnte ein Unfall in der Regel nicht vermieden werden. In allen anderen Fällen kam es fast durchweg zu einem Unfall.

Dennoch ist die AAA von der Nützlichkeit der Systeme überzeugt, nur sollten sie weiterentwickelt werden. Doch die Fahrenden sollten sich stets der Umgebung bewusst sein, die Anleitungen zu den Systemen genau durchlesen und ein Verständnis für die modernen Assistenzsysteme bekommen. Und vor allem bei Nachtfahrten sollte man vorsichtig sein.

Der Mensch kann mit den Systemen aber noch lange nicht ersetzt werden, gab die Studie zu bedenken. Auch Studien des IIHS (Insurance Institute for Highway Safety) offenbarten schwere Mängel bei ACC und Spurhaltesystemen.

Bei der Erkennung sind meist Künstliche Intelligenzen im Spiel, die auch hierzulande ein Problem bereiten. Ihre Ergebnisse sind nicht reproduzierbar, da es sich um lernende Systeme handelt. Derart kann man sie nicht zulassen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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