Ein Jahr digitales Testfeld Autobahn

Ein Jahr digitales Testfeld Autobahn

Am heutigen Dienstag lud der Bundesverkehrsminister Dobrindt zur Jahresbilanz des Testfelds auf der A9.

Im Verkehrsministerium in Berlin sammelten sich die Fachleute aus Wirtschaft, Forschung und Politik. Der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hielt einen Vortrag. Dabei ging es um die Absicht die Entwicklung zu beschleunigen, da die Autoindustrie eine Kernkompetenz des Landes sei.

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Das Gemeinschaftsprojekt auf der A 9 soll der Vorreiter eines Ökosystems für das Autonomes Fahren sein. Die A 9 wird eine intelligente Straße samt Vernetzung, die der Testnotwendigkeit gerecht wird. In spe plant man die Erweiterung des Testfeldes auf die Städte, das 5G LTE und die Blackbox auf internationaler Ebene anzuschieben. Deutschland sei zudem das erste Land, wo Computer und Mensch im Auto gleichgesetzt wurden und auch das Land mit einer Ethik-Kommission zu diesem Thema. Derart werde man die Standards definieren. Gegen die Skepsis setzt Dobrindt auf die Freude, das Fahren in unangenehmen Situationen los zu werden.

Im Anschluss gab es eine Podiumsdiskussion mit hochkarätiger Besetzung. Dazu zählten neben Alexander Dobrindt,  Thorsten Dirks von der Bitkom, Helmut Matschi von Continental, Barbara Lenz des DLR und Eric Hilgendorf der Universität Würzburg.  Letzterer ist auch teil der Ethik Kommission.

Im Verkehrsministerium unterscheidet man zwischen Autonomes Fahren, also Vollautonomie und Automatisiertem Fahren, also Hochautonomie. Aus Sicht von Dobrindt ist das Autonome Fahren ein Innovationstreiber, der den Standort Deutschland sichert. So auch Dirks von der Bitkom, mit aber dem Verweis, dass es nicht schnell genug geht. Außerdem gehe es auch um die Frage des Datenschutz und der Datensicherheit, wozu es einen gesellschaftlichen Diskurs geben muss.

Herr Matschi verweist auf die Patente der Zulieferer und kritisierte den IT-Fachleute-Mangel. Bei Continental ging es derzeit um das Thema Daten- und Sensorfusion. Mit der lernenden KI braucht es aber neue Regeln, da sich die Software quasi permanent ändert. Dies beträfe auch das Over-the-Air – Konzept.

Frau Lenz fokussiert sich auf die Akzeptanz und die Vermengung verschiedener Verkehrssysteme, deren Vorteile man besser herauskehren sollte. Dies wird die Gesellschaft ändern.

Prof. Hilgendorf sieht das Wiener Abkommen als nicht so relevant an, hierfür könnte man es weit genug interpretieren. Aber für das Vollautonome Fahren bedarf es noch einiger Veränderungen. Die Probleme sieht er in der Haftung, dem Strafrecht und dem Datenschutz. Hier sollte man sich auch um die Frage der nichtpersonenbezogenen Daten kümmern, welche derzeit nicht geregelt sind – die Datenhoheit, wie er es nannte. Aber die Juristerei wird weniger Probleme mit der Umsetzung haben, als die Ethik. Das oftgenannte Beispiel des Dilemmas, so Hilgendorf, gibt es schon seit fast 2.000 Jahren – und bleibt ungelöst. Aber vor allem Asien schaut in rechtlichen Belangen nach Deutschland, vorzugsweise China und Japan.

Auch Tesla wurde kurz angesprochen, wobei Dobrindt auf die KBA Maßnahme verwies. Zudem gab es eine Ausstellung mit Exponaten des digitalen Testfelds; darunter auch der Audi RS 7 Piloted Driving.

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David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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