Das Autonome Emo-Fahren

Forschende der École Polytechnique in Lausanne und von Nissan machen sich an das emotionale Fahren.

Das Autonome Emo-Fahren: Das Emo steht aber nicht für E-Mobilität, sondern für Emotionen. Denn das gute Gefühl fährt mit und so braucht es ein Fahrzeug, dass sich einfühlen kann.

Gehirn

Dieser Entwicklung haben sich Nissan und die Forschenden der École Polytechnique in Lausanne verschrieben. Gemeinsam wollen sie im Projekt “Brain to Vehicle” den Wagen emotionalisieren. Die Grundlage dafür ist die Empfindung der Beifahrenden in einem Auto, deren Emotionen man anhand eines EEG-Headsets herausfinden will. Die Daten dazu werden von einem Algorithmus ausgewertet und im Ergebnis hat man brauchbare Informationen.

Statt Headsets bedient man sich auch der Kameras für das Wageninnere, wobei man ebenfalls eine Künstliche Intelligenz für die Ermittlung der Emotionen einsetzt. Das Prinzip ähnelt der Müdigkeitserfassung. Der Anbieter dieser Technologie, Affectiva, ist sogar davon überzeugt, dass man derart den Musikgeschmack bestimmen kann.

Dabei untersucht man die Menschen aber nicht im richtigen Auto, sondern bedient sich der Simulation. Inzwischen hat man Hunderte von Menschen untersucht und eine Gemeinsamkeit – ja ein Muster – herausgefunden. Dieses Muster nennt man Error Related Potential.

Doch die Interpretation der Daten ist noch nicht final. So verursacht Stress oder Freude ein ähnliches Muster und kann dazu noch unterschiedliche Konsequenzen führen. Manche fahren aggressiver unter Stress, andere eher zurückhaltender.

Nichtsdestotrotz kann man mithilfe von Annahmen Freude hinzuführen. Nimmt man an, dass der Autopilot oder das Assistenzsystem keine Freude verbreitet, gibt es auch keinen entsprechenden Ausschlag. Derart ist das Error Related Potential (ERP) stressbedingt. Damit erreicht man eine Nivellierung der Gleichgültigkeit. Davon ausgehend, kann man ermitteln, was Freude und Frohsinn verbreitet.

Die Daten werden in die Weiterentwicklung des Autonomen Fahrens bei Nissan einfließen.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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