Continental: Autonomes E-Shuttle in der Serienfertigung

Der Zulieferer Continental bringt Systeme für Autonomes E-Shuttle zusammen in Serie.
Das Autonome Fahren gibt es noch nicht, aber wenn es kommt, wird es verschiedene Formen annehmen. Eine dieser Formen ist das Autonome E-Shuttle, das es bereits von einigen Herstellern gibt. Einer davon ist das französische Unternehmen EasyMile, woran auch der Zulieferer Continental beteiligt ist.

Continentals Entwicklungsplattform CUbE. Quelle: Continental
EasyMile produziert das Autonome E-Shuttle EZ10, das mit geringer Geschwindigkeit fährt und mehrere Personen transportieren kann. Diese Kleinbusse verkehren vor allem auf abgegrenzten Arealen, aber sie werden immer öfter auch im öffentlichen Verkehr eingesetzt.
Continental will diesen Trend beschleunigen und kombiniert die Systeme für diese Fahrzeuge, konkret für den EZ10 von EasyMile. Das Modell ist die Grundlage für die Entwicklungsplattform mit Namen CUbE von Continental. Daher arbeiten die Forschenden von Continental in fünf Forschungszentren und den jeweiligen Schwerpunkten zusammen daran: in Deutschland, in Japan, in Singapur, in China und in den USA. Die Serienproduktion ist noch für dieses Jahr vorgesehen.
Die einzelnen Module “sind prinzipiell vorhanden und erprobt. Wir müssen sie jetzt allerdings intelligent, sicher und effizient zu einem Gesamtbild zusammenfügen”, so Andree Hohm der Direktor Fahrerlose Mobilität bei Continental. Konkret geht es dabei um Sensorik zur Umwelterfassung: Kamera, Radar und Lidar. Vor allem das Radar wird von Continental unterstrichen, da es das Umfeld komplett abdeckt, es über eine Redundanz verfügt und besonders genau ist. Die Reichweite beträgt dabei bis zu 200 Metern.
Ein weiteres Systeme, das die Serienreife ermöglicht, ist das Bremssystem MK C1, worin auch ein ABS, der ESC und die Bremskraftverstärkung integriert ist. Das System wird um eine Hydraulic Brake Extension erweitert, was eine Redundanz ermöglicht. Das System trägt die Bezeichnung MK C1 HAD, wobei HAD für High Automated Driving steht. Diese Bremse greift mit dem höchsten Bremsdruck nach 150 Millisekunden auch besonders schnell.
Wegen der Höhe und des geänderten Schwerpunkts verfügt das Fahrzeug auch über eine vorausschauende Fahrdynamikregelung. Derart gibt es keinen “Elch in der Kurve”. Das Ziel ist es, eine skalierbare Anzahl von Fahrzeugen zu stellen.
Ein Pilotprojekt ist auch schon geplant. In Kooperation zwischen dem Hersteller EasyMile, dem Zulieferer Continental, der Oakland University organisiert man die Tests auf dem Universitätscampus in der Stadt Auburn Hills im US-Bundesstaat Michigan. Dabei hilft auch die Mobilitätsinitiative PlanetM, die mit Geld zur Seite steht. Das Projekt wird Ende des Monats August starten und über sechs Monate andauern.
Für die Tests bedient man sich der Zonar-Technologie, die qua RFID-Technologie die Fahrzeuginspektion vornimmt. Das sogenannte EVIR-System überträgt wichtige Fahrzeugdaten an den Betreiber. Auch die Passagierzahlen werden darüber ermittelt.