Chinas Emanzipation vom GPS

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China Alternative zum GPS, Beidou, wird mit einigen Milliarden US-Dollar verstärkt. 

Das Global Positioning Sytem, GPS, war das Erste seiner Art und wurde in den USA entwickelt. Die hochpräzise Variante davon ist nur für das US-Militär. Doch für das Autonome Fahren ist das zu ungenau. Daher hat beispielsweise Bosch ein System zur genaueren Positionsbestimmung gebaut, das aber auch auf GPS zugreift.

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Künftig stehen aber neben GPS weitere GNSS Systeme zur Verfügung. So ist die EU schon nah an der vollständigen Inbetriebnahme von Galileo, Russland baut GlONASS auf und China Beidou. Letzteres wird nun mit neun Milliarden US-Dollar aufgepumpt. Dafür hat man zuletzt drei neue Satelliten ins All geschossen und verfügt nunmehr über 18 Stück.

Das ist zwar schon länger geplant, jedoch wird es nun angesichts der politischen Spannungen zwischen China und den USA gefördert. Denn die USA haben die Verfügungsgewalt über GPS und können es notfalls auch blockieren.

Beidou soll ab dem Jahr 2020 zur Verfügung stehen. Bis dahin hat China rund 10,6 Milliarden US-Dollar dafür ausgegeben. Auch dieses System soll dann für die Navigation von Fahrzeugen bereitgestellt werden und weltweit richten sich die Hersteller, auch von Smartphones wie Samsung, darauf ein. Vor allem dann, wenn man seine Fahrzeuge auf dem chinesischen Markt vertreiben will. Der Vorteil liegt auch in der Präzision, denn es soll eine Positionsbestimmung mit einer Genauigkeit von unter einem Meter erlauben.

Die chinesischen Firmen Tencent und NavInfo wollen zusammen entsprechende Hardware für den Empfang produzieren. NavInfo wollte eigentlich bei dem Kartendienstleister HERE einsteigen, doch das haben die US-Behörden verhindert. NavInfo kooperiert dafür mit Tesla und BMW. Auch Volkswagen richtet seine Technik auf den Empfang von Beidou aus und Toyota befindet sich noch in Gesprächen darüber. Ein weiterer Partner beim Beidou Projekt ist der US-amerikanische Chiphersteller Qualcomm.

Auch die Luftfahrt wird in diesem Rahmen in China verstärkt. So hat man eigene Flugzeugmodelle im Petto und startet bald einen Flug zu Mond. Beidou dient aber auch dem chinesischen Militär.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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