Baidu: Abteilung für Autonomes Fahren umstrukturieren
Der chinesische Internetgigant Baidu will seine Abteilung für Autonomes Fahren umstrukturieren.
Baidu wird oftmals mit Google verglichen, denn wie Google begann Baidu als Suchmaschine für das Internet in China. Eine weitere Ähnlichkeit besteht in dem Bedürfnis, das Autonome Fahren zu entwickeln und dafür hat man eine Menge Geld in der Hinterhand.
Baidu ist zwar auch in den USA aktiv, aber man fokussiert sich nun verstärkt auf das heimatliche Geschäft. In der Stadt Changsha hat man, wie auch die Google-Schwester Waymo in Arizona, einen Robotertaxiservice gestartet. Baidu hat mit Apollo eine Plattform für Autonomes Fahren geschaffen, die inzwischen mehr als 100 Partner bindet.
Seit dem Start des Robotertaxidienstes ist es aber verhältnismäßig ruhig um das Baidu-Engagement bezüglich des Autonomen Fahrens geworden. Nun ist man aber mit der Meldung zurück, dass man die Abteilung für das Autonome Fahren umstrukturieren wird.
Der Abteilung wird eine neue Sektion hinzugefügt, die sich um die Vernetzung (V2X) kümmert. Damit will man sich auf dem sich wandelnden Markt für Mobilität behaupten und sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen. Die Regierung Chinas unterstützt die Fahrzeugvernetzung auf verschiedenen Ebenen.
Die neugegründete Vernetzungseinheit von Baidu soll mithilfe von 5G-Technik die Fahrzeuge, die anderen Verkehrsteilnehmenden und die Verkehrsinfrastruktur miteinander verknüpfen. Dabei arbeitet man mit über zehn Kommunen zusammen und dazu zählt auch die Stadt Changsha. Die Technik von Baidu, so die Angabe, soll den Verkehr flüssiger gestalten. Das soll in der Stadt Baoding zu einer Staureduktion von 20 bis 30 Prozent geführt haben.
Nach Angaben von Insidern soll Baidu aber festgestellt haben, dass sich die Autonome Fahrzeugtechnik nicht so schnell entwickelt, wie angenommen. Auch die Produktion von Autonomen E-Shuttles namens Apolong soll nicht so gut laufen, wie ursprünglich angedacht.
Bezüglich des Autonomen Fahrens will man sich künftig verstärkt auf Level 4 konzentrieren. So wird das Team, das sich mit Level 3 beschäftigt, mit dem Team, das sich mit Level 4 beschäftigt, zusammengelegt. Google hat ja diese Abteilung bekanntlich in ein eigenes Unternehmen entlassen: Waymo.
Das Vorgehen von Baidu mag auch damit zusammenhängen, dass viele Hersteller diese Stufe 3 überspringen wollen. Das hängt mit Befürchtungen zusammen, dass die Menschen mit Level-3-Fahrzeugen zu vertrauensvoll umgehen und den Verkehr damit gefährden könnten. Außerdem ist die Übergabe der Fahrzeugkontrolle von der Maschine an den Menschen problematisch.