AVS Orlando: Infos zum Robotertaxidienst von Lyft & Aptiv in Las Vegas

Aptiv Lyft Flotte
Aptiv Lyft Flotte. Quelle: Aptiv

Beim Automated Vehicles Symposium in Orlando plauderte Jody Kelman von Lyft aus dem Nähkästchen.

In Las Vegas gibt es bereits seit 2018 einen Robotertaxidienst, der gemeinsam von dem Fahrdienstvermittler Lyft und dem Zulieferer Aptiv organisiert wird. Im März erreichte man damit einem Meilenstein: 50.000 Fahrten wurden durchgeführt. Zuletzt hat man die Blinden als neue Nutzergruppe für sich gewonnen und die Fahrzeuge entsprechend verbessert. Bei den Fahrzeugen handelt es sich übrigens über modifizierte BMW-Modelle. Doch mit einer Sache rechnete offenbar niemand: die Frage des Trinkgelds.

Aptiv Lyft Flotte

Aptiv Lyft Flotte. Quelle: Aptiv

Die meisten Menschen, die diesen Autonomen Fahrdienst in Las Vegas nutzen, sind durchaus zufrieden mit der Fahrt. Es gibt eine Erhebung dazu und 96 Prozent würden diesen Service wieder nutzen. Auf einer Skala von eins bis fünf geben fast alle über 4,5 Punkte. Aber offenbar mokieren viele Leute, dass man kein Trinkgeld bezahlen kann.

In Zukunft mag das keine Rolle mehr spielen, aber noch sitzt Sicherheitspersonal an Bord des Dienstes. Dies gestaltet sich im Übrigen auch bei Waymo im Nachbarstaat Arizona nicht anders. Die Aufgabe des Sicherheitspersonals ist es, im Notfall einzugreifen und das Fahrzeug zu steuern. Bei vielen Firmen sitzen in den Testwagen sogar zwei Personen: eine Person überwacht die Systeme und die andere greift im Notfall ein. Diese Entwicklung wurde vor allem durch den Uber-Unfall angeschoben.

Das Bordpersonal wird auch oft über die Technik ausgefragt, sie helfen bei der Benutzung, säubern die Fahrzeuge oder geben Empfehlungen ab. Diese Gespräche sind offenbar auch in selbstfahrenden Fahrzeugen gewünscht. Doch gäbe es keine Möglichkeit, ein Trinkgeld zu geben. Das ist offenbar eine Herzensangelegenheit vieler Leute.

Diese Auskunft gab Jody Kelman von Lyft anlässlich des Automated Vehicles Symposium in Orlando. Des Weiteren gab sie bekannt, dass die Menschen vor allem schnell ankommen wollen. Das bedeutet auch, dass sie nicht länger als drei Minuten auf ihr Fahrzeug warten wollen. Allerdings sollte das Auto auch nicht viel früher kommen, das würde die Fahrgäste unter Druck stellen. Sie wollen zudem keine Distanzen zu Fuß zurücklegen.

Da man bestätigen muss, dass man sich darüber im Klaren ist, dass man ein Roboterauto nutze, gibt es auch Rückzieher. So verweigern rund 20 Prozent die Mitfahrt. Dann kommt ein konventionelles Fahrzeug herangefahren.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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