Autonomes Fahren und die Parkplatzsituation

Autonomes Fahren und die Parkplatzsituation
BMW Parkplatzsuche

Der Professor Adam Millard-Ball der University of Santa Cruz glaubt, dass Autonomes Fahren den Verkehrsfluss verlangsamt.

Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass das Autonome Fahren die Verkehrsbelastung erhöht. Nur Carpooling würde das Gegenteil bewirken. Doch das ist möglich, wie jüngst die Studie der RWTH Aachen herausfand – zumindest wären die Menschen damit einverstanden, Sammeltaxis zu benutzen.

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Der Forscher der University of Santa Cruz, Professor für Umweltstudien Adam Millard-Ball, sieht ebenfalls eine Erhöhung mit den automatisierten Fahrzeugen kommen. Sie würden die Straßen verstopfen und den Verkehrsfluss reduzieren. Doch er hat sich eine Lösung für das Problem ausgedacht.

Er glaubt, dass die Menschen ihre Autos für die Dauer des Einkaufs oder der jeweiligen Tätigkeit, herumfahren ließen, um die Parkgebühren zu sparen. So würden die Autos gezielt Staus anfahren, um die Zeit auszudehnen. Dabei könnten die Fahrzeuge weiter weg parken und die intelligenten Autos könnten so eingestellt werden, dass die Parkkosten beschränkt werden. Auch die Fahrt nach Hause und die Rückfahrt zur Abholung würde den Verkehr erhöhen. Daher spricht sich der Forscher für den Wegfall der Parkkosten in den Innenstädten aus.

Milard-Ball sieht zwar den Nutzen von Parkraumbewirtschaftung, was nämlich zu einem Anstieg des ÖPNVs führt, aber automatisierte Fahrzeuge würden nicht parken müssen. Durch die Nutzung der Spieltheorie errechnete er, dass 2.000 Autonome Fahrzeuge in San Francisco den Verkehr um rund zwei Meilen pro Stunde verlangsamen würden.

Das Autonome Fahren soll seiner Ansicht nach innerhalb der nächsten 20 Jahre Realität werden. Wenn die Autonomen Autos auf der Straße ankommen, sollte das den “Park-Verkehr” verhindern. Allerdings gibt er zu, dass es schwerfallen wird, Parkplätze anzubieten, die in einer Reichweite liegen, sodass man weniger als 50 US-Cents an Fahrtkosten investieren muss. Der Betrag entspreche den Kosten für Strom, Abwertung, Verschleiß und Wartung des Autos pro Stunde.

Ein Gesetz, welches das Auto herumfahren zu lassen, verbieten würde, würde zu viele Ausnahmen brauchen. So beispielsweise ein Auto, das ein Paket abholen soll. Daher soll es eine Pauschale für das Befahren der Innenstadt geben. Solche Modelle gibt es bereits in London, Singapur oder Stockholm. Auch eine Gebühr nach Kilometerleistung wäre denkbar. Dieses Modell könnte man um Standort, Geschwindigkeit, Tageszeit und Fahrbahn erweitern. Solche Gebührenmodelle müssten vor der Einführung der Autonomen Fahrzeuge eingeführt werden, da es sonst kaum akzeptiert werden würde.

Das Konzept geht aber nicht davon aus, dass es sich auch um Robotertaxis handeln könnten, die nach dem Aussteigen der Fahrgäste zu anderen Kunden fahren. Es geht davon aus, dass die Autonomen Fahrzeuge in Privatbesitz sind. Dem stehen jedoch hohe Kosten im Weg. Denn allein die Sensorik in den Autos und die Reparaturkosten dürften die finanziellen Aufwendungen für diese Fahrzeuge steigern. Das lohnt sich nach Ansicht anderer Studien nur, wenn man über einen Fuhrpark, wie bei Robotertaxis, verfügt.

 Mitteilung (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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