Autonomes Fahren im Konvoi
Der südkoreanische Hersteller Hyundai hat sein Konvoi-Konzept erfolgreich demonstriert.
Hyundai engagiert sich in der letzten Zeit sehr stark im Bereich des Autonomen Fahrens und hat diesbezüglich einige Kooperationen besiegelt. Man testet die Technik in Deutschland und hat einen Robotertaxi-Dienst in Kalifornien gestartet.
In Sachen Konvoi-Fahrten, oder auf englisch Platooning, ist man auch schon länger aktiv. So verfügt man seit 2018 über eine entsprechende Lizenz. Schon damals führte man einen Konvoi-Test durch. Nun hat man erfolgreich die erste Demonstration der Technik mithilfe von Lkws auf dem Yeoju Smart Highway in Südkorea durchgeführt.
Dieser Highway ist eine von der Regierung etablierte Teststrecke, die über 7,7 Kilometer lang ist und auf der man den realen Straßenverkehr nachbilden kann. Die von Hyundai eingesetzten Lkws des Modells Xcient fuhren samt Anhänger auf der Teststrecke.
Bei der Demonstration wurden erfolgreich der Zugang einzelner Fahrzeuge zum Konvoi, das Ein- und Ausscheren anderer Fahrzeuge, simultane Einleitung der Notbremse und die Vernetzung zwischen den Fahrzeugen exemplifiziert. Die Lkws fuhren aus Sicherheitsgründen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern.
Das Projekt wurde vom südkoreanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Verkehr unterstützt, da man die Branche seit 2018 aktiv bei der Entwicklung begleitet. Daher waren neben Hyundai Behörden, weitere Unternehmen und Hochschulen an dem Testprojekt beteiligt.
Die Lkws fuhren mit einem Abstand von 16,7 Metern. Die Automatisierung übernimmt dabei nicht nur die Wahrung des Abstands, sondern auch die Bremsung und Beschleunigung. Die Synchronisation des Zugs wird durch die V2V-Kommunikation gewährleistet. Derart will man versuchen, den Abstand zwischen den Lastern weiter zu verringern. Beim Test vor einem Jahr gelang die Einhaltung des Abstands von 40 Metern, wobei man Level-3-Lkws nutzte.
Mithilfe des Konvoi-Fahrens will man den Kraftstoffverbrauch senken und somit die Emissionen reduzieren. Dies soll durch die Ausnutzung des Windschattens gelingen. Allerdings hat Daimler derartiges Projekte auf Eis gelegt, da das Ausscheren der Lkws in den Konvoi und das damit verbundene Aufrücken der hinteren Fahrzeuge die Energieeinsparung auffrisst.