Autonomes Fahren & China – McKinsey Studie

chinesische flagge
Chinesische Flagge

Einer Studie von McKinsey nach, könnte das Autonome Fahren Chinas Autoindustrie stark voranbringen. Die beteiligten Firmen könnten das Geschäft ihres Lebens machen, so McKinsey.

Nach Ansicht des Beratungsunternehmens McKinsey werden Autonome Fahrzeuge den Großteil des Automarktes ausmachen. Der McKinsey Umfrage nach, würden 62 Prozent Robotertaxis akzeptieren, 51 Prozent Autonomes Fahren in privaten Premiumfahrzeugen und im klassischen Pkw 38 Prozent.

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Dank des Autonomen Fahrens, so die Studie, würden Mobilitätsdienste fast die gesamte Zeit und das zu günstigen Preisen bereitstehen. Der Preis hat mit dem Wegfall der Fahrenden zu tun. Auch der ÖPNV könnte automatisiert werden, was 69 Prozent akzeptieren würden. Bei Nutzfahrzeugen im Allgemeinen ist die Akzeptanz bei 67 Prozent.

Mit der Entwicklung wird sich die Branche wandeln. Die Monetarisierung geht weg vom Verkauf der Fahrzeuge und hin zum Transport. Mobility as a Service (MaaS) mit Autonomen Fahrzeugen wird in China, so McKinsey, innerhalb einer Dekade umgesetzt sein.

Damit wird die Software eine besondere Stellung erfahren, was sich ebenfalls auf die Branche auswirken wird. Die Akteure müssen sich darauf einstellen und das tun sie auch bereits, wie man an Firmen wie Baidu, Tencent oder Waymo sieht. Die Schnelllebigkeit des Geschäfts erfordert allerdings eine regelmäßige Aktualisierung des Geschäftsmodells.

China hat dabei ein Potenzial, der weltweit größte Markt für Autonomes Fahren zu werden. Dort könnte bis 2040 66 Prozent der Fahrleistung anfallen. Die Mobilitätsdienstleistungen würden 1,1 Billionen US-Dollar ausmachen. Der Verkauf der Fahrzeuge beläuft 2040 sich auf 0,9 Billionen US-Dollar. In dem Jahr würden diese Fahrzeuge 40 Prozent der Neuwagen ausmachen.

Der Verkehr in China ist in den letzten Jahren dramatisch angewachsen. Die Menschen beispielsweise in Peking sind 1,3 Stunden am Tag mehr im Auto als Menschen in den USA. Das Autonome Fahren und eine gemeinsame Mobilität könnten die Fahrzeuge reduzieren. Eine umweltschonendere Mobilität erreiche man mit Ökostrom und Wasserstoffzellen. Durch das Verkehrsaufkommen würde die Akzeptanz wegen der steigenden Verkehrsaggressionen zurückgehen, was sich aber nur marginal auszeichnet. Damit unterscheide sich China aber nicht von westlichen Großstädten.

Was jedoch anders ist, ist die komplexe Verkehrsinfrastruktur, wie bei den Verkehrsschildern. Eine Standardisierung steht noch aus. Derart wird der Aufwand für Autonomes Fahren größer ausfallen. McKinsey geht daher von zwei oder drei Jahren aus, die die Technologieentwicklung gegenüber den USA verlangsamt wird. Derart rechnet man mit einem verstärkten Einsatz der Autonomen Fahrzeuge ab 2027.

Zwar bleibe der Kernalgorithmus für das Autonome Fahren derselbe, jedoch braucht man für China mehr Daten und mehr Tests. Langfristig ist das jedoch lohnenswert, denn nach Ansicht von McKinsey wird China zum weltgrößten Markt für Autonomes Fahren.

Gemäß des McKinsey Modells zur Vorhersage, geht es mit einer schnellen Akzeptanz zwischen 2025 und 2030 los. Die Kosten für die Technik dürfte ab 2023 bei rund 8.000 US-Dollar liegen und ab 2025 sinken. Dieser Übergangspunkt wird die Akzeptanz beschleunigen. Der Grund für die Vergünstigungen ist, dass die Funktion mit dem menschlichen Fahren mithalten kann.

Die Entwicklung wird zudem von der chinesischen Regierung unterstützt. Das äußert sich zum Beispiel in Testzonen. Die chinesischen Investitionen in den letzten fünf Jahren belaufen sich auf sieben Milliarden US-Dollar. Der Wettbewerb wird hierbei ebenfalls beitragen, wobei es auch zu vielen Kooperationen kommen muss, um zu bestehen.

Der Einstieg muss jetzt gemacht werden, so die Analyse, auch wenn die Entwicklung noch Jahre entfernt ist. McKinsey empfiehlt daher: Die Kooperationspartnerschaften sollten davon abhängen, wo man einsteigen möchte. Man soll eine Roadmap erstellen, wobei Kapazitätslücken und Investitionen berücksichtigt werden sollten. Man soll die richtige Auswahl bezüglich der Allianz und des Ökosystems wählen – alleine kommt man nicht zum Ziel – und es braucht eine organisatorische Beweglichkeit für eine schnelle und flexible Reaktionsmöglichkeit.

Studie von McKinsey

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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