Autonomes Fahren ab 2025 | VW, BMW, Daimler, Continental & Google
Mehrere namhafte Autohersteller und Branchenbeteiligte haben zum Teil zeitgleich ihre Vorstellungen geäußert, wann das Autonome Fahren technisch möglich sein wird.
Der Druck auf die Politik, sich dem Thema verstärkt anzunehmen, wächst. Denn die Technik könnte bald so weit sein. Dieser Ansicht sind zumindest die Chefs und Abteilungsleitenden von führenden Unternehmen in diesem Bereich. Die “Roadmap”, so äußerten sich die Fachleute, sieht vor, dass man im Jahr 2020 hochautomatisierte und im Jahr 2025 vollautomatisierte oder vollautonome Fahrzeuge hat.
BMW hat dies als möglich beschrieben und richtet sich danach aus. Aus dem Hause Volkswagen, sagte Ulrich Hackenberg gegenüber Auto, Motor und Sport, dass man ab 2020 eine hohe Anzahl von Situationen autonom beherrschen können wird, bis zu einer Geschwindigkeit bis zu 60 km/h (hochautonom).
Bei Mercedes-Benz sieht man das, mit dem Verweis auf den Future Truck oder die autonome Landfahrt mit der S-Klasse, ganz ähnlich. Vor allem in den USA, wo man auch testet, verbringen die Leute viel Zeit im Pedelverkehr, da soll das Auto zum zweiten Zuhause werden. Schon vor fast einem Jahr hat man die Hochautomatisierung des Autos für 2020 erklärt.
Audis Chef Rupert Stadler sagte, so die Süddeutsche, dass in absehbarer Zeit der Mensch seine Hände nicht mehr permanent am Lenkrad haben muss, wobei dies nur das obere Autosegement betreffen wird. Vor Kurzem hatte man einen autonomen Audi über die Rennstrecke geschickt und sucht für den RS 7 nun neue Herausforderungen. Womöglich will man aber schon mit dem nächsten Audi A8 einen teil- oder hochautonomen Wagen vorstellen.
Continentals Zeitplan ist schon seit 2013 in dem Tempo angesiedelt. Teilautonom ab 2016, hochautonom ab 2020 und vollautonom ab 2025. Der Ziel des Autonomen Fahrens wird in Schritten erreicht, zunächst die Autobahn und dann die Städte. Die Autobahn soll schon im kommenden Jahr erobert werden. Doch die Stadt birgt größere Probleme, aber es ziehen immer mehr Leute dahin. Die Metropolen werden wachsen und bald werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten wohnen, was selbstverständlich auch den Verkehr beeinflussen wird.
In dem Interview des Continental Chefs Degenhart mit der Autogazette, wurden auch die Preise für die Systeme besprochen. Continental erstellte eine Studie wonach man in Deutschland bei einem Neuwagen Extrakosten in Höhe von 2.900 Euro erwartet, was durchschnittlich zehn Prozent on top heißt. In China wären es 2.600 Euro (14 Prozent), in Japan 2.300 Euro (14 Prozent) und in den USA 1.100 Euro (5 Prozent).
Für die weitere Entwicklung sieht man sich bei dem Zulieferer gut aufgestellt, und glaubt daran, dass die Entwicklung ohne Zulieferer nicht von statten gehen kann, vor allem mit Blick auf Google. Zwar wollte man bei Continental mal eine Kooperation mit Google, doch fand man nicht zusammen. Der nächste Schritt sei aber die Internetisierung des Autos und die wertvollen Daten sei der Markt der Zukunft.
Doch Google sieht man nicht als Konkurrenz, denn ist es etwas anderes ein Auto zu bauen, oder ein Programm zu schreiben. Die Erfahrung hat Google nicht und offensichtlich will man das auch nicht, so erklärte es ein Google Sprecher in Ludwigsburg auf einer Podiumsdiskussion. Und Google insistiert sogar, dass man in fünf, sechs Jahren so weit sei, also ebenfalls im Jahr 2020 – und meint aber vollautonome Fahrzeuge, wie dieses, das sie vorgestellt haben.
Ich hatte in den Gesprächen mit den Fachleuten immer das Gefühl, dass man die Jahreszahl immer mehr erhöht und sagt, es werde noch bis 2030 – mindestens – dauern, bis das Auto vollautonom fährt. Vielleicht sind einige diese Aussagen auch wirklich zufällig gemacht worden, oder aber man will die Politik stärker unter Druck setzen, denn allen gemein ist auch die Aussage, dass die Politik handeln muss.
Das Wiener Abkommen wurde geändert, doch dauert es bis zur Umsetzung in den nationalen Gesetzen, nach Degenharts Erfahrung, bis zu 18 Monaten. Aber es steht auch viel Geld hinter der neuen Entwicklung, da will niemand zurückstehen. Nach Angaben von Degenhart soll der Umsatz mit Fahrassistenzsysteme für Continental im kommenden Jahr um 30 Prozent ansteigen.
Die Aussage “Continental erstellte eine Studie wonach man in Deutschland bei einem Neuwagen bereit wäre 2.900 Euro extra zu bezahlen, was durchschnittlich zehn Prozent on top heißt. In China wären es 2.600 Euro (14 Prozent), in Japan 2.300 Euro (14 Prozent) und in den USA 1.100 Euro (5 Prozent).” ist falsch. Die Studie erläutert lediglich, dass die besagten Extrakosten nach Meinung der Befragten für den Käufer entstehen werden, nicht dass man zusätzlich bereit ist diese zu bezahlen.
Danke für den Hinweis! 🙂