Autonome Lkws gern gesehen
Eine Studie der TU Hamburg und des DLR zeigt die Präferenz von Autonomen Lkws auf.
Die Forschenden der Technischen Universität Hamburg und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben eine Studie mit Namen “Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik – Chancen für mehr Wertschöpfung” veröffentlicht. Darin verweisen sie auf den Wunsch der Industrie, die Lkws zu automatisieren.
Immer wieder gibt es Forschungen, die darauf hinweisen, dass Nutzfahrzeuge zuerst automatisiert werden würden. Denn die Industrie verspricht sich davon eine Kostenersparnis, bei einer weiteren Erhöhung des Lieferverkehrs. Auch die aktuelle Studie der TU Hamburg und des DLR schlägt in diese Kerbe.
Doch dem Wunsch der Transportindustrie kann noch nicht entsprochen werden, denn es gibt die Autonomen Lkws noch nicht. Mercedes-Benz beispielsweise will Level-4-Lkws innerhalb der nächsten zehn Jahre herausbringen und investiert dafür eine halbe Milliarde Euro. Andere Firmen, wie TuSimple, betreiben im US-Bundesstaat Arizona bereits automatisierte Lkws, die aber über Teilautonomie verfügen. Wieder andere Unternehmen setzen auf eine Fernsteuerung, wie das US-amerikanische Startup Phantom.
Die Studie der beiden Institute zeigt aber auf, dass der Wunsch nach einer höheren Automatisierung vorhanden ist. Diesbezüglich hat man eine Umfrage unter Forschenden, Führungskräften und der Logistikbranche unternommen, die aufzeigt, dass die Teilautonomie nicht gewünscht ist. Der Mensch soll in der Gleichung keine Rolle mehr spielen.
Auch das Konvoi-Prinzip sei nur dann attraktiv, wenn eine Person die gesamte Kolonne steuert. Beim Konvoi-Prinzip soll vor allem Sprit eingespart werden, da die Lkws in dichtem Abstand hintereinander herfahren würden. Jüngst hat Daimler aber das Konzept ad acta gelegt, da die Einsparungen zu gering wären.
Die Autonomen Lkws würden, so die Studie, dann auf den Autobahnen genutzt werden. Dabei sollen sie Lager und Verteilungszentren verbinden. Tatsächlich hat MAN ein derartiges Konzept bereits im Testbetrieb. Der Vorteil der Fahrten auf der Autobahn liegt im hohen Standardisierungsniveau.
Das Einsparungspotenzial bei automatisierten Lkws liegt vor allem an den fehlenden Kosten für das Gehalt der Fahrenden. Diese, so die Studie, machten 30 bis 40 Prozent der gesamten Transportkosten aus. Auf der letzten Meile sei der Einsatz, wegen der geringen Standardisierung, weniger möglich.
Wenn die Lkws nur auf der Autobahn fahren würden und anschließend vom Menschen gesteuert werden müssten, bräuchte es große Flächen für die Übernahme der Ladung. Diese Flächen würden aber mit entsprechenden Kosten für die Einrichtung einhergehen. Andererseits würden Flächen entlang der Autobahnen nicht mehr so stark genutzt werden. Das hätte mit dem Wegfall der Ruhezeiten zu tun. Bei einer Nutzung der Lkws zwischen Depot und Autobahn fallen diese Flächen für die Übergabe weg. Das sollte man sich aber vorher überlegen.
Außerdem braucht es für die Nutzung der Lkws entsprechende gesetzliche Regelungen. Dies betrifft die Frage der Kontrolle und die Frage, wer diese durchführen sollte. Zudem muss der Datenschutz und die Datensicherheit geregelt werden.