August-Rückblick: 2021, Lidar & Datensicherheit

Ford Fusion Nightonomy
Ford Fusion Nightonomy

Die Sommerpause ist bald vorbei, daher braucht es noch den Rückblick in die letzten Wochen im Bereich des Autonome Fahrens.

Der Autohersteller Ford kündigte an, dass man 2021 das Autonome Fahren entwickelt habe. Damit wolle man den Transport revolutionieren und Taxis ohne menschliche Chauffeure fahren lassen. Die Autos werden dann ohne Lenkrad oder Gaspedal vom Band laufen, so die Meldung. Die Autos werden daher zunächst auch nicht auf dem Privatautomarkt auftauchen. Dafür will man sich in Kalifornien vergrößern und hat mit Velodyne, wegen der Lidarsysteme, eine tiefere Kooperation geschlossen. Außerdem hat sich Ford mit Baidu in Sachen Lidar verbündet, um Velodynes Entwicklung zu beschleunigen. Die Testflotte soll ebenfalls größer werden, bis 2017 sollen es drei Mal so viele Fahrzeuge sein.

Ford Fusion Nightonomy

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A pro pos Lidar: Ein israelisches Unternehmen mit dem Namen Innoviz will bereits im kommenden Jahr ein Lidarsystem für rund 100 US-Dollar auf den Markt bringen. Viele Firmen arbeiten an der Kostenverringerung der Systeme, um das Autonome Fahren günstiger zu machen. Schon vor Monaten hat das MIT eine günstige Version vorgestellt und auch Quanergy oder Osram arbeiten daran.

Der US-Hersteller General Motors testet seine Fahrzeugflotte Autonomer Autos inzwischen in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona, wo auch Google ein Testfeld hat. Für GM fährt dort ein vollelektrischer Chevrolet Bolt durch das heiße Klima, der vermutliche Grund weswegen man diesen Standort ausgesucht hat.

Währenddessen versucht BMW, die ebenfalls mit Baidu kooperieren, mehr Marktanteile in China zu bekommen und plant Autonome Fahrzeuge bis 2021 einzusetzen. Per Knopfdruck, sagte ein BMW Sprecher im chinesischen Radio, werde das Autonome Fahren möglich sein. Anfang Juli hat man die Kooperation für das Autonome Fahren mit Intel und Mobileye vorgestellt. Die Früchte dieser Kooperation sollen offenbar auch die E-Mobilität umfassen, derart sollen die Autonomen E-Fahrzeuge mit dem Projekttitel “i20” ab 2025 Vollautonom fahren können.

Der japanische Autohersteller Mitsubishi will mit dem Kartenmacher Zenrin digitales Kartenmaterial für das Autonome Fahren schaffen. Gemeinsam plant man rund 20.000 Kilometer japanischer Autobahn und anderen Straßen bis zum nächsten Jahr erfasst zu haben. Zur Datenerfassung nutzt man Fahrzeuge, die mit GPS und Lidarsystemen ausgestattet sind. Zudem plant man eine Zusammenarbeit mit HERE, welche vermutlich gerade mit TomTom über eine Standardisierung der Daten verhandeln. Und Toyota will Robotertaxis in Japan fahren lassen.

Das kalifornische Startup für Autonomes Fahren, GeoHot, hat seine Fahrdaten veröffentlicht und fordert nun die Großen auf, seinem Vorbild zu folgen. Um die Wichtigkeit der Daten für das Autonome Fahren zu unterstreichen, hat man rund sieben Stunden von Datenmaterial veröffentlicht. Zwar sammelt beispielsweise Tesla ebenfalls Daten, aber zögert mit der Veröffentlicht, so der Vorwurf. Google veröffentlicht monatlich seine Unfallbericht (hier für Juni), doch auch das sei zu wenig – so GeoHot. Google hat derweil den früheren Chef für das Projekt Selfdriving Car, Chris Urmson, verloren. Der jetzige Leiter der Abteilung, John Krafcik, hatte ihn bereits letztes Jahr beerbt. Gerüchten nach, läge der Abgang an diesem Zusammenhang.

Der Autohersteller Audi hat ein neues Vernetzungsfeature vorgestellt. Damit können die Fahrenden erfahren, wann die Ampel wieder auf Grün stellt. Derzeit wird das Projekt in Städten der USA erprobt. Die Daten erhält Audi nicht von der Ampel, sondern vom Verkehrsinformationsdienst Traffic Technology Services. Das System soll zunächst in den Modellen Audi Q7 und Audi A4 verfügbar sein. Dagegen hat VW weitere Probleme bekommen, nämlich mit der Software-Sicherheit. Ein Team der Universität Birmingham und dem Ingenieursbüro Kasper & Oswald haben VW Fahrzeuge entriegelt und zwar binnen von 60 Sekunden.

Und es gibt eine positive Nachricht vom Tesla Autopiloten, der wegen des tödlichen Unfalls heftig kritisiert wurde. Offenbar hatte eine Tesla-Fahrerin in dem Auto eine Lugenembolie erlitten und der Tesla Model X habe sie in die Nähe des nächsten Krankenhaus gefahren, von wo aus sie das Auto selbst bis zum Ziel steuerte.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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