Atlanta: Teststrecke für Autonomes Fahren

Atlanta: Teststrecke für Autonomes Fahren

In Atlanta im US-Bundesstaat Georgia soll eines der größten urbanen Testfelder entstehen. Doch es gibt Kritik.

Die Hauptstadt des Bundesstaates Georgia im Süden der USA soll zu einem Testfeld für Autonomes Fahren werden. Derzeit prüft die US-Verkehrsbehörde etwaige Terrains und listet geeignete Stellen in allen Ecken der USA. Auf diese Liste wünscht sich vermutlich auch Atlanta.

Testgebiete in städtischen Gebieten sind für die Fahrzeuge besonders anspruchsvoll, aber auch in Deutschland sind  einige Städte für das “Digitale Testfeld” ausgewählt worden. Darunter beispielsweise München, wo BMW noch im Herbst diesen Jahres seine Fahrzeuge erproben wird.

Atlanta macht im September diesen Jahres den Auftakt mit einer Demonstration der Technik. Konkret will man die das Gebiet an der North Avenue, in der Nähe des Georgia Institute of Technology, mit Sensoren ausstatten. Auch die Ampeln werden vernetzt und Kameras sollen eine Echtzeitbild vom Verkehr liefern. Durch Datenanalyse der Bilder will man auch über die Straßenverhältnisse informieren können oder Staus bei Großevents abmindern.

Vor der Hintergrund des geplanten Investitionsprogramm in die Infrastruktur, sollte man diese gleich für Autonomes und Vernetztes Fahren auslegen, so äußerte sich der Chef der Alliance for Transportation Innovation in den USA. Vor Kurzem gab es dort auch einen parteiübergreifenden Vorstoß für ein Gesetz für das Autonome Fahren. Damit will man die Hürden für die Technik aus dem Weg räumen.

Die US-Verbrauchsschutzorganisation WatchDog kritisiert den Plan in Atlanta, mit Verweis auf die Datensicherheit. Die Angst vor dem gehackt werden ist groß, wie eine kürzlich erschienene Studie darlegt. Sollte es zu einem Unglück kommen, so die Kritik weiter, würde das das Ende dieser Technologie bedeuten.

Die Verkehrsregelung ist in den USA in der Hoheit der einzelnen Bundesstaaten. Zwar gibt es bundesweite Richtlinien, doch in Kalifornien werden sie besonders eng ausgelegt. Die NHTSA hatte Kalifornien für diese engen Regelungen bereits kritisiert.

Zusammen mit der kalifornischen Verkehrsbehörde (DMV) hatte Watchdog die dortigen Regeln mitentwickelt und man beobachte immer wieder, dass die Fahrenden dort eingreifen müssten, um einen Unfall zu verhindern. Google hatte dies auch schon einmal zugegeben.

Bei einer neuerlichen Meldung sind die Ford Fahrenden während der Testfahrt aber eingeschlafen. Und selbst das DMV hat Google (Waymo) kürzlich bezüglich der Ausfälle ein gutes Zeugnis ausgestellt. Aber es gab auch viele Ausfälle bei anderen Unternehmen. Jedoch könnte die Einführung Autonomer Fahrzeuge auch eine Entspannung des Verkehrs der Stadt Atlanta bedeuten. Sie gilt als Verkehrsknotenpunkt mit sehr hohem Verkehrsaufkommen, samt den dazugehörigen Begleiterscheinungen.

Die skeptischen Stimmen in der Diskussion verweisen auf die unausgegorene Technologie, die man in mitten von Passanten und Radfahrenden testen will. Die Hauptkritik jedoch richte sich gegen die Datenproblematik. Eine derart hohe Datenmenge brauche entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, so auch der Bürgermeister von Atlanta. Darum werde sich die Universität kümmern.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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