Arity: Telematik-Versicherung für die Shared Mobility

DriveNow Fahrzeug
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Aus der US-Versicherungsgruppe Allstate stammt Arity: eine Telematik-Versicherung für Shared Mobility.

Die Anzeichen verdichten sich, dass das Privatauto ein Ding des 20. Jahrhunderts war und mit dem 21. Jahrhundert allmählich verschwindet. Schon 2030 könnte es kaum noch Privatautos geben. Die Alterskohorte der Millennials will diesen Fahrzeugtyp nicht mehr oder kann es sich schlicht nicht mehr leisten.

DriveNow Fahrzeug

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So reduzierte sich zwischen 2007 und 2011 die Zahl derjenigen, die über einen privaten Pkw verfügen, um 30 Prozent. Für die kommenden zehn Jahre, so einige Prognosen, sieht man einen weiteren Rückgang um 80 Prozent. Damit wird sich in der Welt der Mobilität einiges ändern. Das führt zu der Frage, wie steht es um die Versicherungen?

Die Versicherungsbranche basiert auf der Annahme, dass das Auto einer Privatperson gehört. Am Auto, nicht an der Person, errechnet sich die Versicherungsprämie. Dabei gibt es genug Sharing-Konzepte, die immer mehr Zuspruch erfahren – von Uber und Lyft bis zum Car-Sharing via DriveNow oder Car2Go, welche gerade fusionieren.

Daher hat Allstate ein Startup gegründet, das sich Arity nennt. Dabei handelt es sich um ein Versicherungsmodell, das nicht das Auto, das Geschlecht oder den Wohnort, sondern den Fahrstil als Berechnungsbasis nimmt. Die Telematik-Tarife sind in der hiesigen, als auch in der US-Versicherungsindustrie, verpönt. Doch es setzt sich immer mehr durch – vor allem mit Blick auf den Einsatz von Assistenzsystemen. So hat sich BMW jüngst mit dem Versicherungskonzern Swiss Re für eine neue Versicherungsform verbündet.

Das Startup Arity bedient sich der Sensordaten von Smartphones und der Fahrzeugdaten. Diese Informationen werden in Kombination mit der Geschichte der zu versichernden Person zur Berechnungsgrundlage für die Prämie. Dieses Modell lässt sich auch beim Fahrzeugteilen anwenden.

Arity lässt daher ein Diagnosetool in die Fahrzeuge integrieren, die die nötigen Daten erheben. Dabei werden auch die Position und das Fahrverhalten ausgewertet. Die entsprechende Software verkauft man bereits an andere Versicherungen, wie beispielsweise Esureance.

Darüber hinaus plant man eine Kooperation mit Uber, womit man die Fahrfähigkeit der Uber-Fahrenden bewerten könnte. Auch mit der Stadt Chicago hat man eine Kooperation geschlossen, um aufzuzeigen, welche Abschnitte, Kurven und Kreuzungen zu gefährlichem Fahrverhalten führen. Damit soll die Verkehrsinfrastruktur verbessert werden.

Dies hat allerdings datenschutzrechtliche Implikationen. Die Kundschaft lockt man mit Rabatten. So sollen die Prämien um bis zu 15 Prozent gesenkt worden sein. Aber nur zehn Prozent der Fahrenden ist bereit, die dafür nötige Technik zu integrieren.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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