Zeit-Wert im Autonomen Auto – Fraunhofer IAO

Fraunhofer Projektauto Kommunikation
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Auf der Tech.AD 2016 sprach auch Dr. Jennifer Dungs vom Fraunhofer IAO über das Thema: Die Zeit im Auto und die Zahlbereitschaft für Autonomen Fahren.

Der Vortrag aus der Reihe der Tech.AD berichtet von der Studie des Fraunhofer Instituts (IAO) zur Bereitschaft für die Zeit im Autonomen Auto zu zahlen.

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Die Menschen verbringen zumeist jeden Tag Zeit im Auto. Im Durchschnitt, so der Vortrag, verbringen die Menschen in den USA rund 160 Minuten, in Japan rund 50 Minuten und in Deutschland rund 95 Minuten pro Tag im Auto. Diese Zeit, so die Idee des Autonomen Fahrens, kann dann anderweitig eingesetzt werden.

Auf der Branchenseite positionieren sich mit dem Autonomen Fahren neue Marktteilnehmer. Dies ändert die Wertschöpfungskette. Die Device-Hersteller wollen die Geräte als Interface etablieren, die Autoindustrie will den Kontakt zum Kunden verstärken und die Provider, wie Google, Uber oder Amazon, wollen die Services im Auto anbieten.

Eine Marktanalyse über die Bereitschaft Zusatzkosten für Autonomes Fahren zu bezahlen, ergab, dass 75 Prozent der Nutzenden bereit wären für einen solchen Service zu zahlen. Nach der Frage zur Zahlungsbereitschaft hatte man im November 2015 rund 1.500 Personen weltweit befragt, mit einem Fokus auf die USA, Deutschland und Japan. Die gesamte Studie hierzu wird im ersten Quartal diesen Jahres veröffentlicht.

Vor allem jüngere Personen sind bereit zu bezahlen. Je älter die Befragten waren, desto weniger waren sie bereit auszugeben. Den größten Betrag von 49 Euro für Autonomes Fahren würden 26- bis 35-jährige ausgeben.

Natürlich ist man besonders in Kalifornien (USA) bereit zu zahlen. Sogar auf kürzere Pendelstrecken, würden Autonome Fahrdienste angenommen. Allerdings ergeben sich in verschiedenen Ländern verschiedene Präferenzen. Vor allem der Wert der Zeit ist verschieden, aber dennoch signifikant vorhanden.

Wie viel Geld würden die Menschen für ein Fahrabo ausgeben? Im Durchschnitt waren es 800 Euro für die Teilautonomie. Dabei wurde auch nach der Zahlungsbereitschaft für Vollautonomes Fahren gefragt, wobei sich das Kostenverständnis der Befragten nahezu verdoppelte. Und es wäre unabhängig vom Fahrzeugsegment, das meiste Geld würden Mittel- und Kompaktklasse-Wagen Fahrende für die Technik ausgeben.

Auf die Stunde herunter gebrochen ergab sich der Wert einer Stunde Autonomen Fahrens. Im Länderdurchschnitt lag dieser bei 16 Euro. (Deutschland 18 Euro, USA 14 Euro, Japan 15 Euro). Wenn man die Korrelation auf das Einkommen setzt, so ist es bei Personen bis 20.000 Euro Einkommen 14 Euro, bis 50.000 Euro Einkommen 16 Euro, bis 75.000 Euro Einkommen 17 Euro und bei Personen bis 100.000 Euro 23 Euro wert. Bei Personen, die noch mehr Geld “verdienen”, sinkt der Stundenwert im Autonomen Auto auf 19 Euro.

Die Alterskohorte der 18- bis 25-jährigen würden 29 Euro zahlen, die bis 35 Jahren 20 Euro, bis 45 Jahren 15 Euro, bis 55 Jahren 16 Euro, bis 65 Jahren 13 Euro und danach nur noch 10 Euro.

Die Bereitschaft pro Stunde für Autonomes Fahren zu zahlen ist in einem Sport Coupé am höchsten – mit 22 Euro, gefolgt von einem Full-Size und Mittelklasse Auto mit 18 Euro. Ein Kompaktauto würde 16 Euro kosten dürfen und ein Van 12 Euro, wie auch ein SUV.

Am Schluss ging Dr. Dungs noch auf die Projekte in Zusammenarbeit mit dem MIT im Ambient Mobility Lab ein.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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