Universität Osnabrück: Ethik im Auto möglich

Kameras zur Ueberwachung Fahrender

Einer Studie der Universität Osnabrück nach, könnte man Autonome Autos eine menschliche Ethik einimpfen.

Die Frage der Ethik beim Autonomen Fahren ist schwierig und daher hat die deutsche Regierung die Ethik-Kommission eingesetzt, die erst vor Kurzem ihren Bericht übergeben hatte. Und auch die Kognitionswissenschaft der Universität von Osnabrück hat sich damit beschäftigt.

Kameras zur Ueberwachung Fahrender

Das Ergebnis der Studie besagt, dass es möglich sei, der Maschine menschliche Werte zu vermitteln. Derart könnte das Auto immer eine ethisch vertretbare Entscheidung treffen. In dem oft skizzierten Szenario einer Dilemma-Situation könnten die Fahrzeuge qua Algorithmus mit einer menschlichen Ethik versorgt werden und so beispielsweise nur eine Person, statt eine Gruppe von Personen zu überfahren – sollte ein Zusammenstoß unvermeidlich sein. Solche Dilemma-Situationen sind, und das betonen alle Studien, sehr selten bis zu unwahrscheinlich.

Die Studie erfasste die menschliche Ethik in Regeln der Wertung und diese können programmiert werden. Dafür muss man zunächst die Moral in kritischen Momenten auswerten, dann nachvollziehen und anschließend statistisch definieren, um die Regeln davon abzuleiten.

Für die Analyse, nutzten die Forschenden eine Simulation, worin die Probanden ihr Verhalten zum Besten gaben. Die Versuchspersonen wurden mit einer VR-Brille ausgestattet, das das Gefühl intensivieren sollte. In der Simulation wurden diese Dilemma-Situationen erlebbar gemacht. Wie schon die Ethik-Kommission empfahl, werden eher Tiere, als Menschen überfahren. Und eher Objekte als Tiere, was auf die moralische Wertung der Menschen zurückgeht. Beim Mix, werden eher einzelne Personen überfahren, als Menschen mit einem Tier.

Nicht alle menschlichen Entscheidungen wurden in die Regeln für den Algorithmus programmiert, rund zehn Prozent wurden weggelassen. Der Algorithmus war so ausgelegt, dass er die Daten als Grundlage für eigene Lernfortschritte nutzte (Künstliche Intelligenz) und daraus eine Ethik für das Fahren entstand. Der Computer agierte gemäß der menschlichen Ethik.

Das Ergebnis der Studie führt zu weiteren Fragen: Wie weit soll der Einfluss der Moral bei den Maschinen reichen und sollen Maschinen überhaupt menschlich sein?

Mehr Informationen zur Studie findet man hier.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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2 Antworten

  1. Clemens Ratte-Polle sagt:

    zdf.de
    Leschs Kosmos
    Mit Vollgas in die Zukunft – Die neue Mobilität.
    Können autonome Autos dabei helfen, unsere Mobilität sicherer zu machen – oder bergen sie neue Gefahren?
    Harald Lesch taucht ein in die Zukunftsvisionen der Forscher.

    Wie sicher sind autonome Autos?
    Im Mai 2016 verursacht der auf Autopilot geschaltete Tesla von Joshua Brown in Florida einen Unfall. Brown verliert dabei sein Leben.
    Trägt der Fahrzeughersteller die Schuld an seinem Tod? Oder Brown selbst?
    Der Wagen rast ungebremst auf einen LKW zu.
    Wie konnte das Auto ein solch großes Hindernis ignorieren?
    Sieben Sekunden lang ist der Truck in Sichtweite – Zeit genug für eine Reaktion.

    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/videos/mit-vollgas-in-die-zukunft-102.html

  2. David Flora sagt:

    Darüber gibt es bereits einen Bericht: Der Tesla Wagen hatte korrekt gewarnt, der Fahrer hat einfach nicht reagiert – aus unbekannten Gründen.

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