Neodriven statt Comma.ai

Das Unternehmen Neodriven hat den Open Source Code von Comma.ai (GeoHot) übernommen und will ihn vermarkten.

George Hotz hatte die Idee, ein Nachrüstmodul zu bauen, was bestimmte Automarken teilweise automatisieren würde. Doch die strengen Regeln in Kalifornien für das Betreiben eines solchen Systems, ließ das Startup aufgeben. Das Nachrüstmodul sollte jetzt bereits auf dem Markt sein und rund 1.000 US-Dollar kosten.

Der Algorithmus von Comm.ai wurde nach dem Ende des Projekts als Open Source Code veröffentlicht und es entbrannte eine Diskussion über die Frage der Haftung, bezüglich dessen Nutzung. Diese Frage wird sich nun Neodriven stellen müssen, denn das Unternehmen hat den Code genutzt und entwickelte eine Hardwarebox.

Neodriven präsentierte ein Nachrüstmodul, das ebenfalls Neodriven heißt. Direkt nach der Veröffentlichung des Quellcodes hat man sich bei Neodriven mit der Erstellung eines Prototypen beschäftigt, der schon nach einem Monat fertiggestellt war. Dabei hat man grundlegende Prinzipien übernommen, aber einiges auch geändert.

Wie schon das Modul von Comma.ai ist auch das System von Neodriven nur für bestimmte Markenmodelle verfügbar. Konkret für die Honda Modelle Civic und Acura. Dabei wird der Rückspiegel mit einer Plastikbox ausgetauscht, die etwa doppelt so groß ist, wie ein Smartphone ist.

Es braucht für die Installation keine Werkzeuge. Man klappt den Rückspiegel im Auto herunter und nimmt die Plastikabdeckung ab. Dann kann man den Rückspiegel entfernen. Darunter verbirgt sich der Internetzugang mit integriertem Stromkabel. Das wird abgesteckt und das nun herabhängende Kabel wird in die Box eingesteckt. Dort befindet sich zudem eine Schiene, wo man die Neodriven Box hineinschiebt. Die Box wird aktiviert, wenn man ein Button an der Unterseite drückt.

Doch das System hat noch einige arge Schwierigkeiten. So erkennt es beispielsweise keine rote Ampeln. Es hält zwar die Spur, aber es hat keine 360 Grad Umwelterfassung. Außerdem wird in der bei theverge bemängelt, dass die Alarmtöne sich nicht unterscheiden.

Was die Haftung betrifft, so sagt Neodriven, dass man nur die Hardware verkaufe. Der Kundenkreis soll sich vor allem im Bereich der Softwareprogrammierung bewegen. Es soll also nicht an Endkunden verkauft werden.

Eine andere Möglichkeit, die aber noch Gespräche mit der US-Verkehrsbehörde bedürfe, wäre die Etablierung eines DIY (Do it Yourself) Markts für Smart Cars. An Autos zu basteln, ist Teil der Mobilitätskultur. Dies würde aber vielleicht eher eine kleine Gemeinschaft von Softwarefans ausmachen.

Neodriven soll 1.495 US-Dollar kosten, rund 500 US-Dollar mehr als bei Comma.ai.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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