Fahrendemodelle & Autonomes Fahren | Fraunhofer Insitut

Beim Vortrag des Fraunhofer Insituts ging es um die Eigenschaften und Zustände der Fahrenden, zur Generierung von Fahrendenmodellen.

Das Prinzip des Modells will den Menschen als Fahrenden erkennen, und das soll in einem Algorithmus zusammengefasst werden. Dieses Fahrendenmodell will die Eigenschaften und Zustände des Fahrenden überwachen.

Fahrsimulator Fraunhoer IAO

Dafür muss man viel beachten, was die Insassen betrifft. Folgende Faktoren ergeben das Fahrendenmodell:

  • Vorlieben und Interessen der Insassen
  • Intension der Insassen
  • Typus des Fahrenden
  • Ablenkung
  • Müdigkeit
  • Emotionen
  • Kompetenz des Fahrenden

Gerade bei der Müdigkeit und den befürchteten Sekundenschlaf werden beim Fraunhofer Insitut untersucht, und in Ilmenau hat man ein entsprechendes Warnsystem entwickelt “Micro Sleep Alerter“. Dafür muss die Müdigkeit erkennen, wobei sich der Algorithmus an einer Skala orientiert: Von Schlappheit über Dauermüdigkeit bis zum Sekundenschlaf.

Auch die Emotionen der Insassen sind für das Verhalten relevant. So kann eine aggressive Grundhaltung zu gefährlichen Fahrmanövern, Angst hingeben kann zu unsicherem Fahrverhalten führen. Diese Zusammenhänge sind empirisch belegt, so auch, dass Motorrad-Fahren besonders emotional wahrgenomen wird. Durch Messwerte am Körper können diese Emotionen erfasst und die Asssitenzsysteme angepasst werden. So kann man riskantes Fahrverhalten vermeiden oder den Fahrspass unterstreichen.

Die Ablenkung ist ein wichtiger Faktor, daher muss man nicht nur den Fahrenden, sondern alle Insassen überwachen. Die Absenkung die Fahrleistung qua Ablenkung soll von einem Algorithmus erkannt werden, der sich an einer Skala orientiert. Dazu untersuchte man die Aufmerksamkeit am Simulator sowie auf dem Testgelände. Die Skala geht von einer leichten bis zur starken Ablenkung nach Reizvariationen: visuell, motorisch, akustisch oder kognitiv.

Wie auch Bosch, will das Fraunhofer Institut im Rahmen des UR:BAN Projekts, die Intension des Fahrenden herausfinden. Dabei ging es um den Spurwechsel – links und rechts – sowie den berühmten Fußgänger am Zebrastreifen. Das Ziel ist es, die Assistenten auf das Fahrverhalten anzupassen und unnötige Warnungen zu verhindern. Derart muss das System die Präferenzen des Fahrenden kennen. Damit kann man mögliche Intensionen bezüglich der Ablenkung durch Nebentätigkeiten prognostizieren.

In dieselbe Richtung geht die Frage nach der Kompentenzen des Fahrenden, bezüglich der körperlichen als auch kognitive Fahrleistungen.

Das Fahrendenmodell sollte zum Insassenmodell werden, da diese Algorithmen für alle im Auto angewendet werden können. Die soziale Interaktion ist ein wichtiger Faktor im Automobil der Zukunft. Seit Kurzem widmet sich ein Projekt von Volkswagen der Forschung der Insassenmodelle. Das Projekt heißt “InCarIn“.

Der Vortrag war von Melanie Ganzhorn aus dem Fraunhofer Institut IAO.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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