Datenschutz & Datensicherheit

vernetzte strasse

Der Datenschutz ist ein heikles Thema und wird heiß diskutiert. Wie ist der derzeitige Stand des Datenschutz’ im Straßenverkehr?

Daten werden nicht nur für das Vernetzte Fahren, wobei Autos miteinander und mit ihrer Umwelt kommunizieren können, sondern auch für andere Telemetrie Dienste benötigt. Nicht erst seit der Maut, weiß man, dass auch die Umwelt Daten erhebt. Kameras sind im Straßenverkehr “normal”. Manche bauen sogenannte Dashcams in ihre Fahrzeuge ein, wobei moderne Autos über verschiedenste Kamerasysteme verfügen. Und nicht zuletzt hat die Versicherungsbranche ein Auge auf die Daten geworfen und bietet bereits Telematik-Versicherungen an.

Die Frage des Datenschutz im Straßenverkehr, ist die Frage ob, was und wie lange darf man die Daten erheben? Der EU-Kommissar für Digitales nannte die Deutschen bezüglich des Datenschutzes ein mal hysterisch und auch der Wirtschaftsminister äußerte sich derart.

vernetzte strasse

Der VDA und die Hersteller wollen selbst für den Datenschutz sorgen und möchten die Daten auch gar nicht teilen. Es ist ein Streit um die Daten entbrannt und alles blickt auf die Regierung. Von einigen Seiten hört man auch, dass der Datenschutz ein Innovationshemmnis darstelle.

Das Papier des VDA wurde von Datenschützenden aber stark kritisiert, dennoch hat eine Studie gezeigt, dass das Vertrauen in die Hersteller hoch ist. Doch der Datenschutz ist durch das Grundgesetz geschützt und es gibt keine belanglosen Daten, wie Prof. Dr. Gerrit Hornung in einem Vortrag auf dem Safer Internet Day eindrucksvoll schilderte. Zudem ist Überwachung eine Straftat, nach dem Paragraphen 202a des deutschen Strafgesetzbuches.

Die Datenherausgabe muss also freiwillig erfolgen und einige Studien belegen, dass sich das so mancher überlegt, wenn man dafür einen Mehrwert erhält. Sei es Kosteneinsparung wie bei einem Telematik-Vertrag oder einen besseren Service.

Auch der aus Datenschutzgründen stark kritisierte eCall ist beschlossene Sache und wird kommen. Dabei werden die Telemetriedaten aber, so versprochen, nicht weitergeleitet und man kann sie selbst löschen; sofern man weiß wie und wo. Daher fordern einige Forschende ein Privacy by Design Prinzip. So dass man die Daten nicht nur einsehen, sondern beliebig löschen und absenden kann. Es wären immer noch genug Daten übrig, die man auswerten könne.

Jedoch bedeuten mehr Daten auch ein besseres Bild, also je mehr desto besser. Während in China nur wenige an diesem Thema interessiert sind, ist das in Deutschland und zunehmend in den USA von Bewandtnis. Hier sei erwähnt, dass die US-Regierung die Telemetriedaten ihrer Bevölkerung bereits erfasst haben. Eine Unterabteilung des Pentagon, die DARPA, hat sogar eine Suchmaschine für das Dark Web entwickelt, womit man Sensordaten auslesen kann.

Und was ist mit den Daten zur Überwachung der Insassen? Mit Infrarotkameras wird die Person und für ein besseres Bild, alle Personen im Auto erfasst. Falls die lenkende Person müde wird, aktiviert das System eine Warnung. Sekundenschlaf ist sehr gefährlich und die Systeme sollen die Verkehrssicherheit erhöhen. Sie Daten können jedoch auch missbraucht werden.

Hierbei stellt sich die Frage der Datensicherheit, selbst wenn das Vertrauen da ist. Wie sicher sind meine Daten dann überhaupt? Derzeit würde ich sagen, dass die Datensicherheit nur stiefmütterlich angegangen wird. Tatsächlich gibt es einige Negativ-Nachrichten über das Schlüssellose Schließsystem oder beispielsweise BMW’s ConnectedDrive. Immer wieder äußern sich auch IT-Experten besorgt.

Es ist wohl das Verhältnis von Sicherheit versus Freiheit und Bequemlichkeit, aber klar ist auch, dass die Technik Menschenleben schont.

Doch was hält die Datenverarbeitenden davon ab, die Daten zu anonymisieren, wie es auch BMW bei seiner Parkplatzprognose vor hat? Das ist doch die Lösung, wie ich finde. Bis auf die Versicherungsbranche, würde die Industrie damit gut leben können.

Wahrscheinlicher aber wird es wohl sein, wie es jetzt schon ist. Um den Service – sei es der Assistent, die Versicherung oder die Navigation – zu nutzen, muss man die Datenweitergabe vermutlich akzeptieren. So wie man es mehrmals am Tag macht und drückt den Button “I accept”.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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