Crusing Chauffeur: Hochautonomie bei Continental

Continental Cruising Chauffeur
Continental Cruising Chauffeur. Quelle: Continental

Der Zulieferer Continental präsentiert sein Konzept für die Hochautonomie (Level 4): Cruising Chauffeur.

Nachdem inzwischen viele Hersteller ihre ersten Teilautonomen Fahrzeuge auf den Markt gebracht haben, macht man sich nun an die Hochautonomie. Vor allem auf der Autobahn, was bedeutet, das das Fahrzeug dann auch die Spur wechseln kann.

Continental Cruising Chauffeur

Continental Cruising Chauffeur. Quelle: Continental

Die Tests zur Hochautonomie begann Continental bereits 2012, wofür man im US-Bundesstaat Nevada eine Genehmigung erhalten hatte. Inzwischen testet man die Technik sowohl in den USA, als auch in Japan, China und Deutschland.

Das Ergebnis heißt: Cruising Chauffeur. Ein System, das es dem Auto erlaubt, von selbst auf der Autobahn zu fahren, die Spur zu wechseln und andere Fahrzeuge zu überholen.

Das System basiert auf dem ADCU, der Assisted and Automated Driving Control Unit. Darin werden die Daten der Sensorik (Kamera, Radar und Lidar) verarbeitet, wodurch ein Abbild der Umwelt berechnet wird. Kombiniert mit den Daten einer HD-Karte, kann sich das Auto positionieren.

Die Fahrendenüberwachung erfolgt durch eine Kamera. Sie dient des Aufmerksamkeitschecks und wird auch bei der Übergabe aktiviert, damit man sicher gehen kann, dass der Mensch bereit ist. Eine Künstliche Intelligenz analysiert das Blickverhalten, womit man die Aufmerksamkeit bestimmen kann.

Für die Übergabe hat man sich ein HMI überlegt, deren Erprobung ebenfalls in den Testfahrzeugen stattfand. Dabei kann das Fahrzeug, sollte der Mensch die Übernahme der Fahrzeugsteuerung verweigern, sich sicher zum Stillstand bringen. Die Funktion heißt bei Continental Minimum Risk Manöver, dabei sucht das Auto sich selbst eine passende Stelle. Zuvor wird die Warnung intensiviert, was nach akustischen und visuellen Reizen, durch Vibration des Sitzes erfolgt.

Die Präferenz für das Minimum Risk Manöver liegt dabei auf dem Standstreifen. Ist das nicht möglich, fährt das Auto mit Warnblinkern und sinkender Geschwindigkeit zum nächst möglichen Stellplatz.

Oftmals ist ein gesundheitliches Problem, der Grund für die Übernahmeverweigerung. Aber auch bei einem technischen Defekt hilft das Minimum Risk Manöver. Der integrierte Safety Manager von Elektrobit, ist ein Überwachungsprogramm, das die Sensorfähigkeit überwacht.

Die Systeme im Fahrzeug sind redundant aufgebaut, was bedeutet: sollte ein System ausfallen, greift ein anderes. Das betrifft die Sensorik, die Bremse, die Lenkung und das zentrale Steuerungsgerät (ADCU). Mit Safety Domain Control Unit ist ein zweiter Automatisierungsprozess vorhanden. Sollte es aber nicht mehr agieren können, wird das Minimum Risk Manöver eingeleitet.

Bis 2020 soll das System der Hochautonomie serienreif sein. Damit, so der Hersteller, habe man eine Lösung, die nicht nur sicher sei, sondern auch bequem.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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