Bosch: Schweden & Assistenzsystem für Trams

In Schweden eröffnet Bosch ein Entwicklungszentrum und man hat ein Assistenzsystem für die Straßenbahnen vorgestellt.

Der Autozulieferer Bosch hat in Schweden, genauer in Lund, ein Softwarezentrum eröffnet. Rund 50 Personen arbeiten dort an neuer Soft- und Hardware. Im Fokus der Entwicklungen steht die Vernetzung der Fahrzeuge und die Entwicklung neuer Sicherheitssysteme, für das Auto und für Motorräder. Zudem geht es auch um das Smart-Home.

Schweden hat, anders als beispielsweise Deutschland, das Wiener Abkommen zum Straßenrecht nicht unterzeichnet. Daher plant man schon im kommenden Jahr die Zulassung der Autonomen Fahrzeuge, die dann vermutlich vor allem von Volvo kommen werden. Volvo testet vor allem in Göteborg, was von Lund ungefähr 260 Kilometer entfernt ist.

Das Entwicklungsinstitut entstand im Ideon Science Park, welcher rund 120.000 Quadratmetern groß ist und insgesamt ungefähr 2.700 Personen beschäftigt. Auch die Universität von Lund ist in unmittelbarer Nähe.

In Deutschland hat Bosch derweil einen elektronischen Assistenzsystem für die Trams auf Schienen entwickelt. Es warnt die Fahrenden in den Straßenbahnen vor Unfällen. Darüber hinaus verfügt das System über eine Autonome Notfallbremse, die bei Gefahr selbstständig bremst.

Das System, das Boschintern als Schutzengel bezeichnet wird, wurde in Hessen zugelassen. Nun wird das Tramsystem im Verkehr getestet. Es verfügt über einen Kollisionswarner, welcher auf Basis der Automobilversion entwickelt wurde.

Die Sensoren, bestehend aus Radar- und Kamerasensoren, können bei allen Tages- und Wetterlagen Hindernisse erkennen. Der Radar erfasst alles in einem Winkel bis zu 70 Grad und auf eine Distanz von bis zu 160 Metern. Es ist auf die vorliegende Schienenstrecke ausgelegt und kann Abstände messen. Die Kameras erfassen Querbewegungen und dienen dem Abgleich. Zudem können die Videodaten zur Auswertung von Annäherungen genutzt werden. Die Warnungen werden zwei Sekunden lang ausgegeben, bis das System übernimmt und eingreift. Der Mensch kann das System allerdings übersteuern.

Bosch arbeitet auch mit der Schweizer Bahn zusammen, um den Güterverkehr zu automatisieren. Diese Entwicklung, mit einer Autonomen Notfallbremse, ist ein Schritt hin zu Autonomen Zügen, so der Zulieferer. Der Bundesverkehrsminister Dobrindt hat jüngst die Strategie im Güterverkehr diesbezüglich vorgestellt.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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